Montag, 29. Juni 2015

Meine Ernährung in der Schwangerschaft - gesund geht anders...

Heute möchte ich mich dem Thema "Ernährung in der Schwangerschaft"als Teil des des Projektes "1000 Tage gesunde Ernährung" widmen.


Ich gestehe gleich: Meine Ernährung in der Schwangerschaft war katastrophal ... Aufgrund meiner permanenten Übelkeit bis zur Geburt vom Lottchen war ich froh, dass ich irgendwie über den Tag kam. Es half mir, dass ich alle zwei Stunden was aß. Meist musste ich schon nachts um 4 Uhr was essen! So machte mir mein Mann kleine Care Pakete, die er mir ans Bett stellte.
Anfänglich mussten es Smacks mit Milch sein (ZUCKER pur), dann Toast mit Nutella... auch nicht besser! Fruchtzwerge ... ja auch die wurden von mir vernichtet.
Abends aß ich wochenlang nur Nudeln mit Tomatensoße, weil ich auf nichts anderes Appetit hatte.

Mein Gewicht stieg natürlich rasant an, zumal ich durch ein Beschäftigungsverbot kaum Bewegung hatte.


Klar, ich fühlte mich super unwohl, auch ohne das Wissen, was ich dank des Infomaterials von Milupa nun habe.

Im Nachhinein hätte ich gern Vieles anders gemacht und bewusster gegessen - so wie es denn gegangen wäre.

Und warum? Denn man könnte ja meinen, dass die Ernährung in der Schwangerschaft noch nicht viel Einfluss auf das Baby hat.

Doch, leider ist dem so. Denn die 1000 Tage Ernährung fangen schon im Mutterleib an, hier werden die Weichen für euer Kind gestellt.

Macht euch einfach bewusst, dass innerhalb von nur neun Monaten aus einer einzigen befruchteten Eizelle ein vollständiger kleiner Mensch wird.

Hierbei werden viele verschiedene Bausteine benötigt, damit Knochen und Organe heranreifen.
Und diese Bausteine lieferst du, die Mutter. Hierbei bedient sich das Ungeborene aus deinen Reserven - nicht umsonst hieß es früher: Ein Kind kostet einen Zahn.
Schwangere haben einfach einen höheren Nährstoffbedarf und dem muss man gerecht werden.

Aber nehmt bitte den Satz „jetzt musst du für zwei essen“ nicht wörtlich.

Nein, ihr müsst keine doppelten Portionen essen, sondern speziell auf die Nährstoffeinnahme achten.

In der Praxis bedeutet dies: Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen, die einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Ungeborenen haben.

Ein Schokoriegel hingegen hat viele Kalorien aber kaum wichtige Nährstoffe.

Wusstet ihr, dass eine Schwangere 200 bis 300 Kalorien mehr pro Tag ab dem 4. Schwangerschaftsmonat benötigt?
Das entspricht zwei Scheiben Brot.

Wichtige Nährstoffe während Schwangerschaft für euch im Überblick:

Mineralstoffe
Eisen: Reguliert die Sauerstoffversorgung im Blut

Jod: Wichtig für die Schilddrüsenfunktion (bitte sprecht euch aber hier mit eurem Arzt ab, besonders bei Erkrankungen der Schilddrüse)

Kalzium: Wichtig für den Knochenaufbau

Vitamine
A: Wichtig für embryonales Wachstum

C: Unterstützt das menschliche Immunsystem

D: Wichtig für den Kalziumhaushalt und unterstützt somit den Knochenaufbau

Folsäure: Wichtig für die Bildung von Blutkörperchen und innerer Organe (hier habe ich extra Tabletten in der Schwangerschaft genommen)

Fette
Langkettige, mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren (LCP): Wichtig für die Gehirnentwicklung und das Sehvermögen

Ich bin Fan von anschaulichen Grafiken, die finde ich zum Thema Ernährung in der Schwangerschaft super:


Zu einem gesunden Lebensstil gehört Sport - leider war ich in der Schwangerschaft gänzlich unbeweglich. Trotzdem versuchte ich regelmäßig zum Schwimmen zu gehen und der Schwangerschafts-Yoga-Kurs war ebenfalls toll!

Und das man auf Alkohol und Nikotin verzichten sollte, muss ich euch ja nicht erzählen ;)

Ja, in einer zweiter Schwangerschaft würde ich einiges ändern - bewusster essen. Denn die angefutterten Schwangerschaftspfunde begleiten mich noch heute. Aber anscheinend habe ich doch trotz allem auch ein paar Sachen richtig gemacht. Lottchen kam gesund zur Welt - und dafür bin ich unendlich dankbar, jeden Tag!

Vielen Dank liebes Milupa-Team für die Infos und, dass ihr mich ein wenig wach gerüttelt habt...

6 Kommentare:

  1. In der ersten SS hab ich auch sehr unbewußt gegessen, eigentlich immer auvh immer dem Heißhunger nachgegeben. Durch die strikte Bettruhe waren es am Ende knapp 25kg mehr.

    Bei der zweites SS habe ich mich völlig anders ernährt, viel bewußter und gesünder. Klar gabs auch mal Außnahmen aber die dürfen dann auch sein ;)
    Am Ende waren es nur 12kg mehr und die sind schon lange wieder weg.

    Es stimmt schon, beim zweiten Mal macht man vieles anders.

    Liebe Grüße

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  2. Ich bin der Meinung, gerade in der Schwangerschaft muss man sehr auf sich und seinen Körper hören. Und wenn der einem nun mal signalisiert, dass er jeden Abend Nudeln mit Tomatensoße will, dann soll er das bekommen. Meines Erachtens sind die Auswirkungen viel gravierender, wenn man sich trotz Übelkeit und Lust auf Nudeln z.B. nur einen Rohkostsalat gönnen würde. Übelkeit wäre wahrscheinlich noch da und zudem eine üble Laune, die sich auch nicht positiv aufs Kind auswirkt. Und wenn einen die Schwangerschaftspfunde danach so stören, kann man dann ja was dagegen tun....

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    1. Leider wirkt sich eine ungesunde Ernährung auch auf das Kind aus. Darum war mir das Stillen danach auch so ein großes Bedürfnis.

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  3. Ich finde das sehr interessant, ist denn auch bekannt inwieweit sich das auswirkt?
    Was wäre bei Lotte jetzt anders, wenn du dich gesunder ernährt hättest?
    Wird da schon, das Essverhalten festgelegt?
    Fragen über Fragen:)

    lieben Gruß
    Simone

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    1. Ja, dazu gibt es zahlreiche Studien, ich hatte hier schon einmal darüber geschrieben:
      http://unser-kleines-uns.blogspot.de/2015/03/1000-tage-gesunde-ernahrung-sind-die.html

      Ein Absatz daraus:
      Lasst mich hierzu ein erschreckendes Beispiel nennen:
      Das Risiko für ein Geburtsgewicht über 4.000 bis 4.500g, ist bei Kindern von adipösen Müttern mehr als verdoppelt, bei Kindern massiv adipöser Frauen sogar mehr als verdreifacht.
      Zudem ist es so, dass je mehr eine übergewichtige Frau in der Schwangerschaft zunimmt, desto höher ist der prozentuale Körperfettanteil ihres Neugeborenen, was wiederum auch langfristig zu Übergewicht des Kindes führen kann.

      Und deswegen ist das Stillen für mich so wichtig gewesen:

      Aber selbst, wenn ihr in der Schwangerschaft gesündigt habt, dann könnt ihr es nach der Geburt mit dem Versuch des Stillens wieder wett machen.

      Denn der wichtigste positive „Programmierer“ in der frühkindlichen Ernährung ist die Muttermilch!

      Eine Reihe von Studien weisen darauf hin, dass Stillen das Übergewichtsrisiko und insbesondere auch das Risiko von Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Krankheiten um 25% bis 40% vermindern kann.

      Liebe Grüße zurück!

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